Die Kata als Geheimsprache der alten Meister
Wie die Geschichte des Karate es erzählt, durften die alten Meister in Okinawa während der chinesischen Besatzungszeit nicht kämpfen. Dies war unter Todesstrafe strikt verboten. Um Ihre Lehre an die nächsten Generationen überliefern zu können, entwickelten Sie deshalb die Katas. Das sind Kampfhandlungsprogramme, die Kampftechniken sowie Atemtechniken und alle anderen Elemente der Kampfkunst in einer Abfolge von Bewegungen in sich vereinen. Dabei kämpft man gegen einen imaginären Gegner. Die Kata ist also ein cleverer Geheimcode und die Seele der Kampfkunst!
Die Kata als Schlüssel für die Kampfkunst Karate
Allgemeines über die Kata
Die Bewegungsabläufe sind bei den Karate Katas genau festgelegt. Sie orientieren sich im Ablauf immer an einer H-förmigen oder einer sternförmigen Grundlinie. Nimmt man einzelne Abläufe aus einer Kata, kann man sie für die Anwendung im Kampf entschlüsseln. Das nennt man Bunkai. Die Bewegungsabläufe der Kata werden analysiert und mit dem Partner bzw. am Gegner umgesetzt. Für jede Stufe eines Karatekas gibt es bestimmte Katas, um seine Weiterentwicklung in der Grundschule zu unterstützen und zu festigen.
Die drei Übungskatas des Shotokan Karate
- Taikyoku Shodan
- Taikyoku Nidan
- Taikyoku Sandan
Funakoshi Gichin entwickelte zusammen mit seinem Sohn Yoshitaka eine Kata-Serie mit den Namen Taikyoku für die unteren Stufen. Schüler mit dem 9. Kyu (Weißgurt) - 7. Kyu (Orangegurt) können anhand dieser Katas die ersten Abläufe üben und leichter in das Karate Training einsteigen. Dabei werden sie auf die folgende Kata-Reihe Heian optimal vorbereiten.
Die 27 Katas des Shotokan Karate
- Heian Shodan
- Heian Nidan
- Heian Sandan
- Heian Yondan
- Heian Godan
- Tekki shodan
- Tekki nidan
- Tekki sandan
- Ten no Kata
- Bassai Dai
- Bassai sho
- Empi
- Kankū shō
- Jion
- Hangetsu
- Kankū dai
- Jitte
- Jiin
- Gankaku
- Nijūshiho
- Chinte
- Sōchin
- Wankan
- Meikyō
- Gojūshiho Dai
- Gojūshiho Shō
- Unsu
Ablauf einer Kata bei der Kampfkunst Karate
Eine Kata lernt man am besten Stück für Stück. Man zerlegt sie in einzelne Elemente und trainiert diese intensiv. Dann fügt man sie zu einer Einheit zusammen. Bei der Kata wird großer Wert auf die Atemtechnik, die Einstellung des Karatekas sowie der dargestellte Kampfgeist und die Körperspannung gelegt. Er muss sich sehr konzentrieren, denn alles muss präzise ausgeführt werden und harmonisch ineinanderfließen. Der imaginäre Kampf muss spürbar auf den Betrachter überspringen. Die Kata überträgt aber auch das spirituelle Wissen der Kampfkunst, denn nach dem alten Meister Funakoshi ist Karate Zen in Bewegung. Die Kata Hangetsu (Bedeutung 13 Hände oder später kreisförmiger Halbmond) verdeutlicht z.B. diese Aussage. Sie ist eine Atemübungskata, die mit langsamen Bewegungen durchgeführt wird. Alle Muskeln sind angespannt und der Karateka wirkt in sich versunken.
Beispiel für eine perfekt ausgeführte Kata
Kanazawa zeigt hier die erste Heian Kata - Heian Shodan - der 27 Katas des Shotokan Karate.
Tipp:
Das Kata Training verbessert nachhaltig die Koordination, die Konzentration und die Körperhaltung. Die Atemtechnik des Karateka wird geschult und die meditativen Elemente des Trainingsablaufs wirken sich positiv auf Körper und Geist aus. Karate fördert den Geist und die Gesundheit!
Copyright: Bildnachweis: © poco_bw - Fotolia.com
Kinder lernen spielerisch Karate

Das Training im Karate Dojo beginnt. Jedes Kind begrüßt das andere höflich. Manche Eltern bekommen da große Augen und fragen sich: Ist das mein Kind? Aber Karate ist mehr als nur ein Sport, es ist eine Kampfkunst.
Der Makiwara – das Übungsgerät für bessere Karate Techniken

Ein Makiwara ist ein traditionelles Trainingsgerät, um die Techniken beim Karate zu verfeinern. Der Anblick mag vielen Karate Anfängern im ersten Moment barbarisch erscheinen. Ein mannshohes Brett im Boden befestigt, mit Reisstroh und Leinen am Ende umwickelt, ein Karateka, der permanent mit der Faust draufschlägt. Das soll wirklich gut sein?
Karate lernen – Tipps und Tricks für den Alltag

Jeder Kampfsportler weiß – Karate lernen bedeutet ständiges Training. Für manchen scheitert dieser Anspruch am inneren Schweinehund und an der freien Zeit zwischen Familie und Arbeit. Darum sollte der Karateka jede freie Minute nutzen, um alltägliche Abläufe mit kleinen Trainingseinheiten zu verbinden.
Der lange Weg der Meister
Die Dan-Grade der Kampfkunst Karate

Mit dem 1. Dan fängt der lange Weg für den Karateka beim Karate erst an, denn Dan bedeutet „Stufe". Es ist der Anfang einer geistigen, charakterlichen und körperlichen Entwicklung. Der Dan-Träger strebt im Laufe der verschiedenen Meistergrade zur Perfektion.
Das Kyu - System
Die verschiedenen Gürtel bei Shotokan Karate

Die verschiedenen Gürtelgrade beginnen mit der höchsten Zahl, dem 9. Kyu und enden bei der niedrigsten Zahl, dem 1. Kyu. Ein Karate Anfänger fängt also immer beim 9.Kyu an. Wenn er alle Gürtelgrade durchlaufen hat, dann hat er die Chance, seinen 1. Dan, den Meistergrad, abzulegen.
Kumite – Begegnung der Hände
Die Kampfkunst Karate als Wettkampf

Das traditionelle Karate kannte kein Kumite. Erst im 20. Jahrhundert stellte der Großmeister Funakoshi nach dem drängen seiner Schüler die erste Form des Partnertkampfs, das Kumite, zusammen.
Die Basis der Kampfkunst
Aller Anfang ist schwer - Kihon, die Karate Grundschule

Erwartungsvoll steht der Schüler das erste Mal im Karate Training und stellt fest, dass er das „Gehen" neu lernen muss. Jeder Schritt, jede Arm- und Handbewegung muss präzise erarbeitet werden, damit er die Techniken später zu den Katas zusammenfügen kann.
Für Anregungen, neue Artikel, Events oder mehr sind wir dankbar. Bitte schreibt uns unter info@karate-treff.de |